Rallye - Begriffe

Immer wieder gestellte Fragen kurz erklärt

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ÖRM

"Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft"
Teilnahmebrechtigt sind Lizenzinhaber der OSK, der EU-Gruppe der FIA und der FIA-CEZ-ASN´s.

JÖRM

"Österreichische Junioren-Rallye Staatsmeisterschaft"
Teilnahmeberechtigt sind 2006 nur Lizenzinhaber, die nach dem 31. Dezember 1977 geboren sind (gilt für den 1. Fahrer).

ARC

"Austrian Rallye Challenge"
Teilnahmeberechtigt sind alle eingeschriebenen Lizenzinhaber aus der EU-Gruppe der FIA und der FIA-CEZ-ASN´s. Piloten von WRCs sowie allrad- und turbobetriebener Fahrzeuge, homologiert nach dem 31.12.1997, sind 2006 nicht punkteberechtigt.

JARC

"Junior Austrian Rallye Challenge"
Teilnahmeberechtigt an der Fahrerwertung (1. bzw. 2. Fahrer) in der JARC 2006 sind Lizenzinhaber ab dem Erhalt des L17 Führerscheins sofern sie vor dem 1. Jänner dieses Jahres nicht ihr 24. Lebensjahr vollendet haben.
Wenn der Beifahrer (2. Fahrer) vor dem 1. Jänner dieses Jahres das 24. Lebensjahr vollendet hat, darf kein Fahrerwechsel vorgenommen werden.

Road Book

Vor Beginn der Rallye erhalten die Teilnehmer ein Road-Book, in dem jene Strecke (nur Kreuzungen) beschrieben ist, welche unbedingt eingehalten werden muss, da die Fahrer sonst disqualifiziert werden.

Gebetbuch

Streckenaufschrieb der Sonderprüfungen in dem der genaue Verlauf der Strecke beschrieben ist (Kurven, Kuppe, usw.). Das Gebetbuch wird von jedem Fahrer mit seinem Beifahrer bei der Besichtigung individuell angefertigt. Dieses wird vom Beifahrer während der SP vorgelesen, um dem Fahrer das schnellstmögliche Befahren der Strecke zu ermöglichen.

Sonderprüfung

Die in die Streckenführung eingebauten Geschwindigkeitstests werden als Sonderprüfungen (SP) bezeichnet. Es handelt sich dabei um für den öffentlichen Verkehr gesperrte Strecken, auf denen die Teilnehmer auf Zeit fahren.

Regrouping

Planmäßige Pause im Rallye-Zeitplan. Um das Feld der Rallyeautos wieder zusammenzuführen, Verspätungen einzuholen und die nachfolgenden Autos bei Ausfällen aufrücken zu lassen, gibt es an vorher festgelegten Orten ein Regrouping. Während des Regroupings dürfen lediglich die Fahrer und Beifahrer zu den Fahrzeugen, Zuschauer und Teams müssen hinter der Absperrung bleiben.

Service

Nur in so genannten Servicezonen dürfen die Mechaniker der Teams Reparaturen an den Wettbewerbsautos durchführen. Vor und nach dem Service wird die Ein- bzw. Ausfahrt durch eine Zeitkontrolle überprüft. Außerhalb eines Serviceparks dürfen lediglich Fahrer und Beifahrer mit an Bord mitgeführten Ersatzteilen und Werkzeug reparieren. Die Inanspruchnahme fremder Hilfe, auch wenn sie unaufgefordert (z.B. durch Zuschauer) erfolgt, führt zum Wertungsausschluss.

Abschnitte

Die Sonderprüfungen sind durch Abschnitte, auf denen die Bestimmungen der StVO eingehalten werden müssen, verbunden. Allerdings ist für die Zurücklegung der Abschnitte eine Zeitspanne vorgeschrieben. Wird diese nicht genau eingehalten, erhält der betreffende Teilnehmer Strafpunkte für zu frühes oder zu spätes Eintreffen an der Zeitkontrolle.

Sektion

Aufeinander folgende Sonderprüfungen, Abschnitte, Regroupings und Services werden in Sektionen zusammengefasst.

Etappe

In der Etappe sind die Sektionen von einem Tag zusammengefasst.

Zeitkarte

Jeder Teilnehmer erhält eine Zeitkarte. In dieser werden von Funktionären die Zeiten der ZK´s, DK´s sowie die Start- und Zielzeiten der einzelnen Sonderprüfungen eingetragen. Weiters enthält die Zeitkarte die vorgeschriebenen Zeiten für die Abschnitte.

ZK / DK

Bei den Zeitkontrollen (ZK) bzw. den Durchfahrkontrollen (DK) werden Eintragungen in die Zeitkarte vorgenommen.
Diese befinden sich am Start der Rallye, vor den Sonderprüfungen, beim Regrouping, beim Service, am Ende / Anfang der Etappe und im Ziel der Rallye.

Parc Fermé

Abgesperrter Bereich, in dem die Rallyeautos kurz vor und nach der Rallye sowie zwischen den Etappen geparkt werden. Den Parc Fermé dürfen nur die Fahrer zu bestimmten Zeiten sowie einige Offizielle betreten.
Regelt während der Veranstaltung das Einhalten der Service-Zeiten und stellt nach dem Überqueren der Zielrampe sicher, dass das Fahrzeug bis zum Ende der Protestfrist für die technischen Kommissare in dem Zustand kontrollierbar bleibt, in dem es die Rallye bestritten hat.

000 / S2 / S1
u. dgl.

Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich um Vorausfahrzeuge, deren Fahrer die Aufgabe haben die Absicherung der Sonderprüfung zu kontrollieren und eventuell erforderliche Änderungen dem Sonderprüfungsleiter zu melden.
Darüber hinaus sollen sie die Zuschauer darauf aufmerksam machen, dass der Start der Sonderprüfung unmittelbar bevorsteht.

00 / 0

Doppelnull und Null haben die selben Aufgaben wie die übrigen Vorausautos, befahren die SP jedoch bereits im Renntempo.

Schlusswagen

Der Schlusswagen fährt nach dem letzten Teilnehmer und gibt das Ende der Sonderprüfung bekannt. Die Straßensperre wird jedoch nicht vom Schlusswagen, sondern von den Streckenfunktionären aufgehoben.

WRC

World Rally Cars sind speziell aufgebaute Rennautos, die nach dem durch die FIA vorgegebenen Reglement zur Teilnahme an der Rallye-Weltmeisterschaft oder auch nationalen Meisterschaften aufgebaut sind.
WRCs basieren grundsätzlich auf Serienfahrzeugen, es ist jedoch erlaubt umfangreiche Modifikationen am gesamten Fahrzeug durchzuführen. Voraussetzung ist lediglich die Homologierung dieser Änderungen und es müssen zumindest 20 Stück davon gebaut werden.
Für WRCs ist es z.B. erlaubt Allradantrieb zu verwenden, es dürfen Motoren bis zu 2 Liter Hubraum mit Turboaufladung verwendet werden, weiters sequentielle Getriebe sowie aerodynamische Hilfsmittel, auch wenn das Basismodell aus der Serie nicht diese Merkmale aufweist.
Um die Leistung dieser Fahrzeuge zu begrenzen, sind alle Turbomotoren mit einem sog. Air-Restrictor ausgerüstet. Es ist dies ein Zylinder mit einem Innendurchmesser von 34 mm, der im Ansaugbereich des Turbos angebracht ist und die Leistung dieser Fahrzeuge auf ca. 300 PS begrenzt, jedoch beträgt das Drehmoment dieser Fahrzeuge mehr als 600 Nm.
Fahrwerk und Reifen sind ebenfalls komplett modifiziert, es werden spezielle Fahrwerke und Reifen, abhängig von den Gegebenheiten der einzelnen Rallyes (Asphalt, Schotter, Schnee) verwendet.

Kit-Cars

Relativ junge Fahrzeugklasse im Rallyesport. Die so genannten "Formel 2" Boliden besitzen Zweiradantrieb sowie Saugmotoren mit nicht mehr als zwei Liter Hubraum.

Super 1600

Super 1600 sind wie Kit-Cars aufgebaut, jedoch auf 1,6 Liter Hubraum beschränkt.

Gruppe A

Gruppe A-Rallye-Fahrzeuge sind modifizierte, auf Serienfahrzeugen basierende Rennfahrzeuge, die nach dem Gruppe-A-Reglement der FIA zur Teilnahme an der Rallye-Weltmeisterschaft oder auch weiteren Rallye-Meisterschaften gebaut sind. Diese Fahrzeuge basieren vorwiegend auf allradgetriebenen Fahrzeugen mit Turbomotoren.
Für die Homologierung dieser Fahrzeuge ist es erforderlich, dass in 12 aufeinander folgenden Monaten mindestens 2500 identische Serienfahrzeuge dieses Typs hergestellt wurden. Alle Fahrzeuge, die bereits für die Gruppe N homologiert sind, sind automatisch auch für die Gruppe A zugelassen.
Es können umfangreiche Leistungssteigerungsmaßnahmen vorgenommen werden, wobei auch hier wie bei einem WRC die Leistung durch einen Air-Restrictor mit einem Innendurchmesser von 34 mm, der direkt am Turbo angebracht sein muss, auf ca. 300 PS begrenzt ist. Als Getriebe kann auch ein sequentielles Getriebe Verwendung finden.
Fahrwerk und Reifen sind der erhöhten Leistung und Drehmoment angepasst, es werden abhängig vom Untergrund der jeweiligen Rallye spezielle Fahrwerke und Reifen verwendet. Fahrwerk und Reifen sind so zu wählen, dass sie ohne Änderung der Original-Karosserie verbaut werden können.

A5: Klasse bis 1400 ccm
A6: Klasse über 1400 ccm bis 1600 ccm
A7: Klasse über 1600 ccm bis 2000 ccm
A8: Klasse über 2000 ccm

Der Gesamthubraum wird bei Aufladung mit dem Koeffizienten 1,7 multipliziert.

Gruppe N

Gruppe-N-Fahrzeuge sind modifizierte, auf Serienfahrzeugen basierende Rennfahrzeuge, die im Vergleich zu Serienfahrzeugen weitgehend unverändert sind. Für die Homologierung dieser Fahrzeuge ist es erforderlich, dass in 12 aufeinderfolgenden Monaten mindestens 2500 identische Serienfahrzeuge dieses Typs hergestellt wurden.
Die größten Veränderungen betreffen die Sicherheitseinrichtungen, wie Überollkäfige, Schalensitze, 6-Punkt Gurte usw.. Die Motoren bleiben weitgehend seriengetreu (Kolben, Pleuel,...), leistungssteigernde Maßnahmen durch geänderte Motorelektronik hingegen sind möglich. Als Getriebe darf ein geradverzahntes Getriebe verwendet werden, sequentielle Getriebe hingegen sind nicht erlaubt.
Stoßdämpfer und Reifen können ebenfalls angepasst werden. Fahrwerk und Reifen sind jedoch so zu wählen, dass sie ohne Änderung der Originalkarosserie verbaut werden können.

N1: Klasse bis 1400 ccm
N2: Klasse über 1400 ccm bis 1600 ccm
N3: Klasse über 1600 ccm bis 2000 ccm
N4: Klasse über 2000 ccm

Der Gesamthubraum wird bei Aufladung mit dem Koeffizienten 1,7 multipliziert.

Gruppe H

Nicht mehr homologierte Fahrzeuge - d.h. ältere Fahrzeuge die keine Staatsmeisterschaftspunkte mehr bekommen.
Technisches Reglement für seriennahe Fahrzeuge. Auch hier wird der Bau von 2500 Basismodellen innerhalb 12 Monaten vorgeschrieben.
Erlaubt sind ausschließlich Teile oder Veränderungen, die das Fahrverhalten, die Fahrleistung, die Motorleistung und die Kraftübertragung des Fahrzeuges nicht beeinflussen. Insbesondere dürfen Getriebe- und Achsübersetzungen nicht verändert werden.
Die Sicherheitseinrichtungen (Schalensitze, Überrollkäfig usw.) müssen allerdings den aktuellen Sicherheitsbestimmungen entsprechen.
Erlaubt sind jedoch Sportlenkrad, Sportfahrwerke mit ABE (aber nicht höhenverstellbar). Differenzialsperren sind erlaubt, falls ab Werk ohne Aufpreis erhältlich. Spurverbreiterungen (Bausatz) sind verboten. Ausnahme: Ab Werk oder mit ABE.

Gruppe D

Dieselfahrzeuge und Alternativtreibstofffahrzeuge die homologiert sind und/oder den von der OSK für Dieselfahrzeuge / Alternativtreibstofffahrzeuge festgelegten technischen Bestimmungen entsprechen.

Hist

Zugelassen sind 2006 historische Fahrzeuge die zwischen dem 01.01.1947 und dem 31.12.1987 hergestellt / homologiert wurden, einen historischen Wagenpass vorweisen können, sowie den Bedingungen der FIA bzw. der OSK entsprechen. Allrad- und Turbofahrzeuge sind nicht zugelassen.